Willkommen zum Tanzfestival
 „Auf dem Sprung – Junger Tanz im Dialog“!

Gerade in dieser Zeit, wo die Gesellschaft durch eine globale Pandemie und die Auswirkungen des Klimawandels mit der Frage konfrontiert wird, wie wir unsere Zukunft gestalten wollen, ist der Beitrag der Kunst von großer Bedeutung.

Sie gibt zwar keine Antworten, aber sie eröffnet einen Dialog, zu dem wir alle gerne im Rahmen des Festivals einladen möchten. In den Vorstellungen und Workshops werden wir das Thema des Festivals nicht nur verbal sondern auf der emotionalen Ebene über alle Sprachgrenzen hinweg thematisieren: wie praktizieren wir Solidarität im Spannungsfeld zwischen Identität und Zugehörigkeit, was meinen wir, wenn wir über Zusammenhalt sprechen? Wie können wir Spaltungstendenzen über gemeinsames Erleben und Begegnen entgegentreten, uns in gegenseitiger Reflektion inspirieren?

Als Leiter des Festivals ist es mein großes Anliegen, in zahlreichen und unterschiedlichen Projekten möglichst vielen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, durch den Tanz neue Perspektiven und Potenziale für sich zu entdecken. Gerade für junge Menschen in unsicheren und intensiven Lebensphasen bietet die Kunstform Tanz eine neue, andersartige Kommunikationsebene mit oft ungeahntem Potenzial zur persönlichen Erfahrung und Entfaltung. Zudem spricht sie Sinne und Gefühlswelten an, die manch anderes Medium kaum erreichen kann.

Wir beginnen mit der Emanuele Soavi incompany aus Köln, die exklusiv für das Festival Ausschnitte ihrer Produktionen „Invasion“ und „Flut“ zu den Geburtstagsjubiläen von Offenbach und Beethoven zeigt. Dabei treffen nicht nur die beiden musikalischen Visionäre aufeinander, sondern auch Zeitgenössischer Tanz und Mode, Vergangenheit und Gegenwart, Kunst und Unterhaltung.

Das Euregio Dance Lab präsentiert die viel versprechenden Newcomer Thirza Riphagen und Alexander Szivkov, die mit ihrer gemeinsamen Tanzproduktion künstlerische Brücken über die Grenzen schlagen und die Tanzszene der Euregio bereichern.

Die Kompanie La Verità (BE/GR) thematisiert die ständige Neuerfindung des Selbst in seiner Interaktion mit anderen, das Duo Dain Yoo (Cembalo) & Yves Ytier (Violine, Tanz) (D) nimmt uns mit auf eine Reise in die Zeit des Barocks, und das Aachener TanztheaterMobil sucht humorvoll die Balance zwischen Individualität und Zusammenhalt, inspiriert vom Kinderspiel Gummitwist.

Im Rahmenprogramm kommen junge Nachwuchstänzer*innen in Workshops mit Profis in einen kreativen Austausch und können eine gemeinsame Aufführung erarbeiten und im „Open Space“  ihre eigenen künstlerischen Beiträge vorstellen.

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Förderern und Kooperationspartnern bedanken, mit deren Hilfe sich das Festival in fünf Städte der Region ausbreiten konnte. Ein ganz besonderes Dankeschön geht an die LAG Tanz NRW, die allen Jugendlichen bis 26 Jahren eine kostenfreie Teilnahme an den Workshops ermöglicht, sowie an das Bildungsbüro der Städteregion Aachen und das Netzwerk Aachener Schulen gegen Gewalt und Rassismus, dank deren Förderung Schulklassen aus der Region freien Eintritt für eine Reihe von Vorstellungen erhalten.

Ich wünsche uns allen eine freudige, anregende und im besten Sinne bewegte Festivalzeit! Bleiben Sie neugierig!

Herzlichst Ihr

Yorgos Theodoridis                                                                                                                                                                                                                                                    Künstlerischer Leiter